Ratssitzung, 14. März 2022
Am 14. März traf sich der Rat der Gemeinde Bliedersdorf zu seiner zweiten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr.
- Bürgermeister Tobias Terne begrüßte die anwesenden Ratsmitglieder, zahlreiche Gäste und besonders die Rektorin der Grundschulen Bliedersdorf und Nottensdorf, Kerstin Golon.
- Tobias Terne wies auf die Aktivitäten der Samtgemeinde in Bezug auf die Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge und anderer Hilfsaktionen hin. Die zentrale Organisation für alle Mitgliedsgemeinden wird im Rathaus in Horneburg gebündelt. Hier wichtige Kontaktdaten:

Internet:
https://horneburg.de/willkommen-samtgemeinde-horneburg/
Mail:
ukraine@horneburg.de
Telefon: 04163 807918
- In Bliedersdorf, so der Bürgermeister, hat die Familie Cohrs vom "Cohrs Hofladen" bereits Unterbringungsmöglichkeiten für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung gestellt!
- Am 26. März findet auch in Bliedersdorf eine Dorfreinigungsaktion statt. Treffpunkt ist um 9:30 Uhr der Parkplatz vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Es wird um Anmeldung unter
dorfreinigung@horneburg.de gebeten.
- Der Gemeinde liegen die aktuellen Einwohnerzahlen vor. Bliedersdorf hat 1.835 Einwohner (900 w / 935 m), die Samtgemeinde Horneburg insgesamt 13.732
- Anwohner am Hummelbecksweg hatten mehrfach auf die Situation durch starken Durchgangsverkehr aufmerksam gemacht. Ratsmitglieder machten sich am 18. Juli 2021 persönlich ein Bild auf ihrer Tour durch das Dorf. Bereits damals bat Ratsherr und SPD-Fraktionschef Harald von Thaden
darum, die Verwaltung möge Maßnahmen veranlassen, dass Navi-Systeme den Hummelbecksweg nicht mehr als Durchgangsweg (beispielsweise von der K 37 zum Daudiecker Weg) anzeigen. Der Rat solle entsprechend über technische Möglichkeiten informiert werden.
In seiner Sitzung am 06. September 2021 wurde mitgeteilt, dass Bauamtsleiter Roger Courtault veranlasst habe, dass bei der Straßenbauverwaltung ein Antrag gestellt wird, durch Aufstellen von entsprechenden Verkehrszeichen den Durchgangsverkehr am Hummelbecksweg zu unterbinden. Die Verwaltung kenne ansonsten keinen geeigneten Weg, Unternehmen von NAVI-Systemen dazu zu bewegen, Korrekturen in ihren Grunddaten vorzunehmen.
Bürgermeister Terne teilt jetzt auf Anfrage von H.-J. Feindt mit, dass der Antrag bei der zuständigen Behörde gestellt sei. Üblicherweise mache sich die Behörde persönlich ein Bild vor Ort, um dann danach endgültig zu entscheiden, ob Schilder aufgestellt würden. Dieser vor-Ort-Termin habe aber noch nicht stattgefunden, die Sache ziehe sich hin.
- Heinrich Augustin machte die Ratsmitglieder auf die Situation im Wald "Dohren" aufmerksam. Dort seien nach den heftigen Stürmen der vergangenen Wochen Zweige abgeknickt und Bäume entwurzelt worden. Teilweise seien Hünengräber nicht mehr als solche zu erkennen. Eine solche, tausende Jahre alte Kulturstätte müsse gepflegt werden, so Augustin. Der Bürgermeister sicherte zu, sich zu kümmern.
- Rainer Kröger, Vorsitzender des Vereins "Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf" (BHB), fragte nach dem Stand der Renaturierung des alten Feuerlöschteiches und der Erneuerung zweier Holzbrücken am Rande des "BHB". Er habe alle erforderlichen Angebote für diese Arbeiten eingeholt und inzwischen auch mit dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL, Herrn Varoga) telefoniert. Dieser sei einer Förderung durch das "ArL" aufgeschlossen gegenüber. Bürgermeister Terne sagte zu, die Angelegenheit im nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung zu besprechen. Auch könne man sich hierzu später noch einmal zusammensetzen, um weitere Details und Vorgehensweisen abzusprechen.
Volker Dammann sowie auch H.-J. Feindt sagten als AG-Sprecher in der Dorfentwicklung die Unterstützung ihrer jeweiligen Arbeitsgruppen zu. - Am 21. Oktober 2021 hatte das Büro "Zacharias Verkehrsplanungen" (Hannover) ein über das Dorfentwicklungsprojekt in Auftrag gegebenes Gutachten "Mobilitäts- und Verkehrskonzept" für beide Gemeinden vorgestellt. Die AG "Siedlungsentwicklung" erarbeitete daraus eine Expertise und bat darum, diese den Gemeinderäten als Entscheidungshilfe vorzulegen. In der Ratssitzung wurde festgestellt, dass diese Unterlage die Ratsmitglieder in Bliedersdorf (noch) nicht erreicht hat. Bürgermeister Terne wird dieses nunmehr veranlassen. Er kündigte auch an, dass es im April zu diesem Thema eine gemeinsame Sitzung beider Gemeinderäte geben soll.
- Ein Vertreter des Büros "Cappel + Kranzhoff" erläuterte den aktuellen Stand zur Planung des Bebauungsplans "20 A Sportanlagen und Erweiterung Schule" und die Ergebnisse der Beteiligung von Vertretern öffentlicher Belange sowie von Bürgern. Diese sind im Detail hier einzusehen.

- Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises hat moniert, dass eine Auflage zum früheren Bebauungsplanverfahren Nr. 20 immer noch nicht umgesetzt wurde. Südlich der Sportanlagen sollten Feuchtmulden für die dortige und streng geschützte Population von Laubfröschen eingerichtet werden. Diese sollen jetzt mit weiteren, zusätzlichen Auflagen im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens "20A " eingerichtet werden. Siehe hierzu den folgenden Kartenausschnitt.

- Ausgleichsflächen für beispielsweise das Versiegeln von Flächen in diesem Plangebiet werden in einem zentralen "Pool" der Samtgemeinde Horneburg eingerichtet.
- Wesentliche Punkte der Stellungnahmen von Bürgern und die entsprechenden Umsetzungen im Bebauungsplanverfahren sind
hier nachzulesen. Hier eine kleine Auswahl:
- Auf den Sportanlagen dürfen nach 22:00 Uhr keinerlei Veranstaltungen stattfinden
- Entsprechende Verbots- und Hinweisschilder sind aufzustellen
- Auf dem Gebiet des BbPl. 20 A darf keine Beschallungsanlage aufgestellt werden
- In der geplanten Sporthalle dürfen keine Handball-Punktspiele durchgeführt werden
- Der Bus-Verkehr (Ein-, Ausstieg, Wenden) hat auf dem Plan-Gelände stattzufinden
- Auf dem dritten, zusätzlichen Sportplatz finden keine Sonn- und Feiertagsspiele statt - SPD-Ratsherr Harald von Thaden erinnerte daran, dass der Rat sich dafür ausgesprochen habe, im nördlichen Bereich zur Nottensdorfer Straße einen Lärmschutzwall zu errichten. FWG-Ratsherr H.-W. Glüsen sprach sich allerdings dafür aus, dieses nicht im Bebauungsplan textlich festzusetzen. Man würde sich sonst "einen Klotz ans Bein binden".
- SPD-Ratsherr Dirk von Bargen fragte die Planer nach möglichen, weiteren Möglichkeiten zum Schallschutz. Die anwesende Planerin benannte einen Lärmschutzwall und Lärmschutzwände.
- Der Rat beschloss einstimmig den Bebauungsplan Nr. 20 A als Satzung und die Begründung mit Umweltbericht
- Auch der Bebauungsplan Nr. 11 "Bliedersdorf Ortskern" wurde vom Rat einstimmig als Satzung beschlossen. Tobias Terne übergab den Vorsitz bei diesem Tagesordnungspunkt (TOP) an seine Vertreterin Sigrid Meyn, da er ansonsten als beteiligter Investor in einem Interessenkonflikt gestanden hätte.
Das Denkmalschutzamt, so der vortragende Planer von "Cappel + Kranzhoff", habe vorgegeben, die Traufhöhe des mittleren Baufeldes in Richtung des Fachwerkhauses mit Reetdach (Spargelbauer) niedriger als geplant ausfallen zu lassen. Aus diesem Grunde, so später der Bürgermeister, kann nicht die Anzahl der angedachten, kleineren Wohnungen gebaut werden. Auch hat das Denkmalschutzamt die Anzahl der Parkplätze begrenzt. Im östlichen Bereich des Geländes dürfen keine neuen, zusätzlichen Parkplätze entstehen, die vorhandenen sind allerdings genehmigt. Die Anzahl von Parkplätzen wirkt sich ebenfalls auf die Anzahl der Errichtung möglicher Wohnungen aus.
SPD-Ratsherr Harald von Thaden fragte erneut nach der Erschließung über den Kirchweg. Eine solche Erschließung wird nicht stattfinden und ist durch die Festsetzung der Planung nicht gestattet.
Die detaillierten Beschlussvorlagen der Ratssitzung finden Sie hier.

Quelle: Gemeinde Bliedersdorf
- SPD-Ratsfrau Hedda Meyer zu Hoberge beklagte, dass immer mehr Gartenbesitzer Kirschlorbeer (-Hecken) anpflanzen. Es wurde in letzter Zeit darüber berichtet, dass die Blätter dieses Lorbeer für Tiere giftig sind. Rehe hätten geschnittenes Kirschlorbeer gefressen und seinen verendet.
- Ratsherr Dr. Mathias Grau machte darauf aufmerksam, dass ein Queren der Hauptstraße besonders für Kinder/Schulkinder sehr gefährlich sei. Er regte an, Hinweis- bzw. Warnschilder aufzustellen.
M. Grau schilderte zusätzlich, dass durch den Sturm vor seinem Wohnhaus Äste von einem großen Baum abgebrochen und auf sein Haus gefallen seien.
Außerdem sei durch den erhöhten Wasserspiegel im Lahmsbeck ein Rückstau in Richtung seines Hauses entstanden, da das Lahmsbeck-Wasser nicht ordnungsgemäß abfließen kann! Verschärft wurde dieses durch Müllsäcke und anderen Unrat, der Leitungen verstopft habe. Insgesamt hat die Lage zu einem erheblichen Versicherungsschaden geführt. Bürgermeister Terne will sich vor Ort einen Überblick verschaffen.

Foto: Dr. Mathias Grau
- Ratsherr Heinrich Klensang berichtete, dass sich die Situation in der KiTa "Ratz und Rübe" wesentlich entspannt habe. Es gibt eine neue KiTa-Leitung und auch andere Maßnahmen zeigen Wirkung. Der Betreuungsnotstand ist vermutlich abgewendet! Klensang machte allerdings deutlich, dass ohne die entstandene öffentliche Aufmerksamkeit wohl nicht so schnell Abhilfe geschaffen worden sei. Die Eltern sind mit der jetzigen Entwicklung offensichtlich zufrieden.