Ratssitzung am 26.08.2024: Patenschaft mit Ludza (Lettland)
Der beherrschende Tagesordnungspunkt dieser Ratssitzung war allerdings die Entwurfsberatung zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 27 "Zwischen Feldstraße und Dohrenstraße". Der bisherige Weg/Pfad am Rande (Baumallee) soll aufgegeben werden. Die dortigen 16 + 6 Bäume sollen allerdings geschützt bleiben, da ihr Stammumfang bereits über dem festgelegten Mindestumfang liegt!
Nachfolgend die Planzeichnung, die im Rat beraten und anschließend mit kleineren Änderungen als Entwurf des Bebauungsplans Nr. 27 zur Auslegung beschlossen wurde.

- Dipl.-Ing. und Stadtplaner Peter Kranzhoff stellte den Ratsmitgliedern sowie den zehn Besucherinnen und Besuchern der Ratssitzung die bisherige Entwurfsplanung vor. Dabei kam in dieser Ratssitzung erstmals die neue Media-Technik im Dorfgemeinschaftshaus mit Beamer und großer Leinwand zum Einsatz. Sie konnte mit einer Förderung über das Dorfentwicklungsprogramm neu installiert werden.
- Jedes der in diesem Baugebiet geplanten Grundstücke soll eine eigene Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 2 m3 und eigenem Notüberlauf erhalten.
- Samtgemeinde-Bauamtsleiter R. Courtault berichtete, dass für dieses Baugebiet entsprechende Ausgleichsflächen geplant werden müssten. Es gibt im Moment zwei unterschiedliche Alternativlösungen, die derzeit geprüft und im Laufe des Planungsprozesses entschieden werden.
- In der Nähe des Hummelbeck bzw. des Teiches am BHB soll ein Regenrückhaltebecken mit Überlauf in den Hummelbeck entstehen (blaue Umrandung im Norden)
- Harald von Thaden, SPD-Fraktionssprecher mahnte im Rahmen der Erschließung eine "verträgliche Lösung" von zwei nord-westlich im Randbereich liegenden Grundstücken an. Beispielsweise müsse man sich jetzt in dieser Entwurfsphase um die Zuwegung zu diesen Grundstücken kümmern, da dieses vermutlich im konkreten Bebauungsplanverfahren selbst später nicht mehr beplant und verträglich geregelt werden könne!
Vom Mittelweg aus muss, so von Thaden, durch die Planer eine Lösung für eine Zufahrt entwickelt werden. Bauamtsleiter Courtault sagte einen Vorschlag zu, der dann anschließend den Ratsmitgliedern in Form eines Umlaufbeschlusses zugestellt wird, so dass nicht gesondert eine erneute Ratssitzung anberaumt werden müsse. - SPD-Ratsherr von Thaden schlug ebenfalls vor, für jedes Grundstück einen eigenen Bezugspunkt zur Ermittlung der Höhenverhältnisse direkt festzulegen. Dieses würde später für Klarheit und Eindeutigkeit sorgen, da es sich u. a. um ein abschüssiges Gelände handelt und so auch die Höheneinschränkungen (Traufhöhen) eindeutig zu ermitteln sind.
- Die SPD-Fraktion betonte, dass die bisher in der Planvorlage bei Gebäuden definierte Traufhöhe von 6 Metern Höhe völlig den gestalterischen Rahmen eines dörflichen Wohnungsbaus sprengen würden. Harald von Thaden: "Das passt nun wirklich nicht, wir sollten die ortsübliche Gestaltung beibehalten!" Die SPD-Fraktion schlug eine wesentlich niedrigereTraufhöhe (z. B. 4 bis 5 m) vor.
Hingegen wandte Ratsherr H.-W. Glüsen ein, dass man den Unterschied von beispielsweise 1 m "gar nicht merkt!"
SPD-Ratsherr Dirk von Bargen fragte in die Runde, ob es denn wirklich einer Traufhöhe von 6 m bedürfe, um zweigeschossig zu bauen: "Reichen nicht hierfür 4 m?"
Bauamtsleiter Courtault schlug nach kurzer Rücksprache mit Planer Kranzhoff nunmehr als Kompromiss eine Traufhöhe von 5 m vor.
Der Rat einigte sich letztendlich auf eine Traufhöhe von 5,50 m und bat den Planer, dieses entsprechend zu berücksichtigen und einzuplanen. - Ratsherr Heinrich Klensang stellte seine Gedanken bzgl. einer anderen Lösung in diesem Baugebiet zur Diskussion: Ob es nicht opportuner sei, statt der geplanten Mehrfamilienhäuser im Bereich der Feldstraße hier kleinere Einfamilienhäuser zu bauen. "Ist dieses nicht städtebaulich sinnvoller?", so fragte Klensang in die Runde.
- Zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes brachte Bauamtsleiter R. Courtault noch einen völlig neuen Aspekt in die Diskussion. Er machte auf einen besonders energie- und klimafreundlichen Lösungsansatz der Firma VIEBROCKHAUS aufmerksam: "Power Townhouses". Courtault hob hervor, diese Serie des VIEBROCK-Wohnungsbaus "würde in dieses Baugebiet super reinpassen!" Außerdem gehöre sie zum geförderten Wohnungsbau und würde bei einem qm-Preis von ca. 7,20 € liegen. Der Bauamtsleiter bat die Ratsmitglieder, über diesen Ansatz nachzudenken und in einer späteren Ratssitzung hierüber zu beraten.
Im Rat stellte sich bei einer solchen Lösungsvariante die Frage, ob das Unternehmen sie auch mit vier statt fünf Wohneinheiten anbietet. Dieses soll kurzfristig geklärt werden.

- Der Rat beschloss einstimmig die öffentliche Auslegung der Planung nach vorheriger Einarbeitung der in der Sitzung vereinbarten Änderungen sowie des noch zu erfolgenden Umlaufbeschlusses. Der Vorschlag von Herrn Courtault bzgl. der "Power House"-Variante soll geprüft werden.
Mitteilungen der Verwaltung:
- Die Verbindung zwischen dem "Lohfeld" und der "Schulstraße" als "fußläufiger Weg mit einem kleinen Steg" rückt näher. Durch intensive Bemühungen, hier besonders durch Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel, zeichnet sich bei den zuständigen Behörden in Lüneburg eine Lösung ab. Eine Förderung durch das Dorfentwicklungsprojekt steht auch in Aussicht. Kurzfristig wird es noch einen Ortstermin mit Vertretern der beteiligten Behörden geben.
- Die Leitung für den Jugendraum wechsel auf Tim Magunia.
- Die Seniorenausfahrt findet am 26. September statt. Es geht in die Vier- uind Marschlande. Einladungen sind verschickt.
- In Bliedersdorf werden "Dohrenstraße" und "Mittelweg" bzgl. Glasfaser ausgebaut. EWE übernimmt die Vermarktung.
- Der Bliedersdorfer Friedhof wird von der Samtgemeinde übernommen. Dieses wurde bereits vor längerer Zeit beschlossen. Nun gibt es endlich auch einen entsprechenden Notar-Termin.
- An den Ortseingängen sind sog. "Barken" zur Verkehrsberuhigung aufgestellt worden. Das gesamte Projekt war ein mühevolles Unterfangen, da zunächst das Verkehrsamt des Landkreises von der Sinnhaftigkeit "überzeugt" werden musste.
- Ab Donnerstag, 29. August", bekommen die Gemeinde und Samtgemeinde Besuch aus Lettland. Es kommen nicht nur die "Freunde des Vereins "Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf" (BHB) sondern es wird auch eine offizielle Delegation aus der Stadt "Ludza" erwartet. Am Sonnabend und Sonntag (31.8. und 01.09.) wird es auf dem Gelände des BHB eine Ausstellung beispielsweise von Kunsthandwerkern aus Lettland und diversen Vorführungen geben.
Ein Höhepunkt soll die feierliche Unterzeichnung einer Patenschaftserklärung der beiden Gemeinden/Städte sein. Hierzu wird hoher Besuch erwartet!
Informationen zu Ludza